Auf Empfehlung des Gründers der Seebadeanstalt, Medizinalrat Dr. Friedrich Wilhelm von Halem (1762-1835), wurde im Jahr 1800 südlich des Ortes das Conversationshaus errichtet. Es bildete den gesellschaftlichen Mittelpunkt des Badelebens des noch jungen Seebades. Dieses erste hölzerne und noch strohgedeckte Gebäude war lediglich 18 Meter lang und 7,5 Meter breit und kaum repräsentativ. Daher wurde es in den nachfolgenden Jahren stetig erweitert. 1803 entstand der steinerne Anbau des Speisesaales am hölzernen Conversationshaus, 1804 dann ein Billardzimmer. Auch ein Wirtschaftstrakt wurde in dieser Zeit angebaut.
Das Conversationshaus wurde nach der Wiedereröffnung des Seebades 1814 nicht umfassend, aber um einige Bereiche vergrößert. 1819 erhielt das Gebäude einen neuen Speisesaal im Osten. Billardzimmer und Tanzsaal tauschten die Plätze. Der vormals kleine, freie Platz vor dem Haus wurde durch einen Nordflügel geschlossen, die Wohnung des Ökonomen sowie ein Entree- und Lesezimmer darin eingerichtet. Das erste, noch hölzerne wurde in dieser Zeit als Theater genutzt.
Im Herbst 1832 wurde mit einem weiteren Ausbau des Conversationshauses begonnen, der 1833 zur Saison bereits fertiggestellt war. Das Gebäude erhielt nun die bis heute weitgehend prägende Ansicht. So wurden die beiden Nordflügel, leicht nach Norden versetzt, errichtet. Dadurch entstand die typische Säulenhalle. Weitere Wirtschaftsräume und Personalräume wurden geschaffen.
1874 erfolgte der auffällige Anbau der Flügel an West- und Ostseite, bei dem der Ostflügel eine turmartige Gestalt erhielt. Grundsätzlich blieben die Rundbögen sowie die Säulenvorhalle allerdings erhalten.
Das Haus ist zentraler Treffpunkt für alle Norderney-Urlauber – hier befinden sich die Touristinformation, die Spielbank, ein Café sowie eine Bar mit Innen- und Außenplätzen und Blick auf den Kurgarten. Ein weiteres Highlight des Conversationshauses ist der Weiße Saal. Dieser wird für festliche Anlässe, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt. Ruheoasen mit Kamin- und Lesezimmer und die Bibliothek dienen zur Erholung.