Das Große Logierhaus, auch Palais genannt, wurde 1837 „zur Unterbringung fürstlicher Personen in passender Weise" errichtet. Es diente nach einem ersten Norderney-Aufenthalt (1836) dem Kronprinzen und späteren König Georg V. von Hannover (1819-1878) nebst Familie als Sommerresidenz, letztmalig im Jahr 1865. Es war das erste repräsentative Gebäude im Stil des Klassizismus auf der Insel Norderney. Das Gebäude besitzt an der Südfront zwei vorgeschobene Seitenflügel. Sowohl auf der Süd- als auch auf der Nordseite erinnern die beiden Mittelrisalite mit einem Dreiecksgiebel an antike Tempelbauten. Das Große Logierhaus weist – typisch für einen klassizistischen Bau – nur wenige dekorative Elemente auf. Das Gebäude ist bis heute in seiner Grundstruktur erhalten geblieben, die wenigen Stilelemente wurden beibehalten.
Im August 1869 wohnte hier Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen (1831-1888), der spätere deutsche Kaiser Friedrich III. Im Jahr 1904 wurde in diesem Haus der letzte deutsch-russische Handelsvertrag vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges zwischen dem russischen Ministerpräsidenten von Witte und dem deutschen Reichskanzler Bernhard von Bülow abgeschlossen.
Der Platz zwischen dem großen Logierhaus und dem Conversationshaus diente als Cafégarten mit musikalischer Unterhaltung durch die Kurkapelle.