Das älteste Bau- und Kulturdenkmal auf der Insel ist die Napoleonschanze. Die Überreste der Festungsanlage erinnern an die holländische und französische Fremdherrschaft in Ostfriesland. Die Schanze wurde zur Kontrolle der gegen England verhängten Kontinentalsperre und zur Unterbindung des Schmuggels zwischen Helgoland und den Ostfriesischen Inseln 1811/1812 errichtet.
Für die Insulaner hatte dies zur Folge, dass die Norderneyer Handelsflotte verfiel. Die Schiffe verrotteten in den Häfen oder wurden beschlagnahmt und als gute Prise verkauft. Dies führte dazu, dass große Teile der Inselbevölkerung verarmten.
Zum Bau der Schanze wurden neben Insulanern auch Norder Einwohner verpflichtet. In der Napoleonschanze befanden sich auch ein Blockhaus und eine Bäckerei, bestückt war die Anlage mit vier Kanonen. Die 200 bis 300 Soldaten wurden im Conversationshaus einquartiert, das Badehaus diente als Magazin. Wegen ihrer Lage auf der Wattseite war die Schanze von geringem strategischem Wert, wahrscheinlich diente sie nur zur Verteidigung im Falle eines englischen Landungsunternehmens. Im Zuge der Befreiungskriege räumten im November 1813 die französischen Soldaten die Insel.
Nach dem Ende der Besatzungszeit und mit der Wiedereröffnung des Seebades 1814 verfiel die Schanze und diente vor allem als Ausflugsziel. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Umfeld der Schanze aufgeforstet. Ende der 1880er Jahre entstand schließlich der Kurpark, der westlich bis an den Kurplatz verlängert wurde. In den 1870er Jahren eröffnete Petrus Marinesse sein nach ihm benanntes Ausflugsrestaurant an der Marienstraße, das ab den 1880er Jahre als Restaurant zur Napoleonschanze für lange Zeit ein beliebter Anlaufpunkt für die Badegäste war.
In der Schanze finden seit 1912 in den Sommermonaten Gottesdienste (Waldkirche) statt.
1940 wurden Pläne zur Umgestaltung der Napoleonschanze in eine Weihestätte der Nationalsozialisten entwickelt. Diese wurden wegen des Krieges jedoch nicht verwirklicht. Nach dem Krieg wurde die Napoleonschanze und der umgebende Kurpark von Norderneyern und Gästen hauptsächlich als Erholungsort genutzt.