Ab 1872 wurde ein 1,2 km langer Deich errichtet, der vom Anleger bis zum Ortseingang bei der Marienstraße reichte. Der Deich war so breit, dass auf ihm Wagen fahren konnten und nicht mehr den Weg durchs Wasser nehmen mussten. Im Schutz dieses Deiches konnte östlich davon mit dem Bau eines Hafens begonnen werden, der im Jahre 1874 fertiggestellt wurde. In den Jahren 1888 bis 1892 wurde der Hafen vergrößert, gleichzeitig wurden für den Frachtverkehr gute Lade- und Löschplätze geschaffen. 1890 entstand eine Wartehalle inklusive Gaststätte im Hafenbereich.
Mittlerweile war die Fahrt mit der Bahn die schnellste und bequemste Form der Anreise nach Norderney. 1882 verkehrte die Bahn bis Norden, ab 1892 endeten die Züge direkt an der Mole in Norddeich, ein Meilenstein für das Seebad. Nun bedurfte es nur noch einer etwa vierzigminütigen Überfahrt zur Insel. Schnelle Bahnverbindungen gab es aus dem gesamten Deutschen Reich.
Neben der Bahnfahrt waren immer noch Schiffsfahrten beliebt. Über Bremen (Norddeutsche Lloyd) sowie Hamburg (Hapag) gab es Verbindungen nach Norderney. Die beiden Schnelldampfer „Najade“ und „Nixe“ benötigten von Bremen viereinhalb Stunden nach Norderney bzw. sechseinhalb Stunden über die Zwischenstation Helgoland. Sie verkehrten 1911 zwischen Mitte Juni und Mitte September täglich. Von Hamburg aus gab es mit den Salonschnelldampfern „Kaiser“, „Cobra“, „Prinzessin Heinrich“ und „Silvana“ zwischen Juli und September tägliche Verbindungen.