24.06.2024
Ergänzende gemeinsame Pressemitteilung von Stadt und Staatsbad
Der Wolf, der laut der Nationalparkverwaltung bereits am 6. Juni auf der Insel von einer Wildtierkamera fotografiert wurde, hat sich bisher unauffällig verhalten und sich auch nicht an hiesigen Weidetieren vergriffen.
Der Wolf an sich ist ein sehr scheues Tier, welches die Menschen meidet. So wurde das Tier bisher auch noch von niemanden gesehen. Es existieren lediglich die Aufnahmen der Wildtierkamera. Gleichwohl polarisiert das Thema Wolf: Es gibt Freunde und die Gegner des Wolfes.
„Wir nehmen die Situation ernst, aber es gibt keinen Grund zur Panik“, so Bürgermeister Frank Ulrichs. „Wir stellen fest, dass sich nach der ersten kurzen Aufregung die Gemüter wieder beruhigt haben. Es gehen alle Beteiligten sehr sachlich und gelassen damit um.“
Da der Wolf grundsätzlich als eine streng geschützte Art gilt, darf er nicht ohne weiteres geschossen oder gefangen werden. Eine „Entnahme“ ist nur in genau regulierten Einzelfällen möglich, wenn zum Beispiel fortwährend hinreichend geschützte Nutztiere erbeutet werden oder wenn vom Wolf eine Gefahr für Menschen ausgeht. In diesen Fällen kann von der für den Naturschutz und die Landschaftspflege zuständigen Behörde eine Abschussgenehmigung erteilt werden.
Das alles ist auf der Insel nicht der Fall, dementsprechend besteht auch kein Handlungsbedarf. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass der Wolf selbstständig wieder von der Insel verschwindet oder gar schon wieder weg ist. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung werden die Augen und Ohren offenhalten, die Kameras auswerten und schauen, ob der Wolf nochmal auftaucht. Die Nationalparkverwaltung hat angeboten, die Weidetierhalter zu beraten.
Wichtig ist zu wissen, dass von diesem Tier keine Gefahr ausgeht. „Man kann beruhigt auf der Insel Urlaub machen, wie es auch in anderen Destinationen möglich ist, in denen Wölfe bereits heimisch sind“, so Kurdirektor Wilhelm Loth.
Dennoch muss für die Zukunft eine vernünftige Lösung gefunden werden. Dazu stehen die Stadt und die Kurverwaltung in engem Austausch mit der Nationalparkverwaltung.
Bürgermeister Frank Ulrichs suchte diesbezüglich den Kontakt zu einem Weidetierhalter und zugleich Campingplatzbetreiber, um sich dessen Einschätzung geben zu lassen.
Der Bürgermeister steht in engem Austausch mit der Nationalparkverwaltung, die angeboten hat, gemeinsam mit dem Wolfsbüro ihre sachliche Expertise mit den Weidetierhaltern zu besprechen und ihnen Tipps für den Umgang mit dem Wolf zu geben.
Nützliche Infos zum Umgang mit dem Wolf finden Sie auf der Seite des Wolfsbüro Niedersachsen https://www.nlwkn.niedersachsen.de/wolfsburo/das-wolfsbuero-im-nlwkn-134954.html
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Pressemitteilung vom 21.06.2024
Nun ist es amtlich: Auf Norderney wurde der erste Wolf gesichtet. Heute wurde der Norderneyer Bürgermeister Frank Ulrichs von der Nationalparkverwaltung offiziell darüber unterrichtet, dass auf Norderney ein Wolf gesichtet wurde. Diese Feststellung wurde bei der Auswertung von Fotos einer Wildtierkamera gemacht.
Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass es auch in Ostfriesland Wölfe und Wolfsrisse gibt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis auch ein Wolf seinen Weg über das Watt auf unsere Insel findet, nachdem das Damwild diese Verbindung schon seit Langem intensiv nutzt.
Natürlich stellt sich aktuell die Frage, wie mit dieser neuen Situation umzugehen ist.
Grundsätzlich gilt der Wolf als eine streng geschützte Art und darf nicht ohne weiteres geschossen oder gefangen werden. Eine „Entnahme“ ist nur in genau regulierten Einzelfällen möglich, wenn zum Beispiel fortwährend hinreichend geschützte Nutztiere erbeutet werden oder wenn vom Wolf eine Gefahr für Menschen ausgeht. In diesen Fällen kann von der für den Naturschutz und die Landschaftspflege zuständigen Behörde eine Abschussgenehmigung erteilt werden.
Derzeit wird von den Behörden geprüft, wie in diesem Fall für Norderney weiter verfahren wird. Ein Wolf auf einer Urlaubsinsel dürfte für alle Beteiligten eine ganz neue Herausforderung darstellen und wird auch von der Stadt Norderney als Problem angesehen, dem angemessen begegnet werden muss.
Die Stadt Norderney steht mit der Nationalparkverwaltung in enger Abstimmung über das weitere Vorgehen.