Pressemitteilung Nr. 18 vom 26.11.2012

Beteiligung des Verwaltungsausschusses bei der Gesellschafterversammlung des Krankenhauses

Gemeinsame Pressemitteilung
der Stadt und des Krankenhauses Norderney


Beteiligung des Verwaltungsausschusses der Stadt Norderney bei der Gesellschafterversammlung des Norderneyer Krankenhauses


Auf Wunsch der politisch Verantwortlichen der Insel kam es am 24. November zu einem Treffen der Gesellschafterversammlung des Krankenhauses und des Verwaltungsausschusses der Stadt Norderney. Es nahmen auch der Kurdirektor und Kämmerer der Stadt, sowie der Vorstand des Krankenhausfördervereins und ein Vertreter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft teil.

Den politischen Vertretern war es ein Anliegen, sich mit dem obersten Organ des Krankenhauses umfassend über Zukunftsperspektiven und die aktuelle wirtschaftliche Situation – auch vor dem Hintergrund des Zuschussbedarfes – auszutauschen.

Seitens der Gesellschafter wurde deutlich gemacht, dass es keine Bestrebungen gebe, das Krankenhaus aufzugeben. Die finanziellen Strukturen anderseits eröffnen keine großen Handlungsspielräume, die Probleme der Akutbereiche der Inneren Medizin und der Chirurgie in den Griff zu bekommen. Eine mögliche Umstrukturierung der Chirurgie wird geprüft. Hierbei wird immer die bedarfsgerechte chirurgische Versorgung der Insulaner und Gäste gewährleistet bleiben. Das Leistungsspektrum wird auch zusammen mit den Krankenkassen, die erstmals ihre Kooperation in dieser Hinsicht angeboten haben, den heutigen Bedingungen angepasst. Damit verbunden sind neue Leistungsangebote, die zusätzliche Deckungsbeiträge erwirtschaften sollen, um die Verluste auf Dauer zu minimieren.

Seit 2009 wurde die Anzahl der Gesellschafter von 31 auf 14 reduziert, um effizientere Entscheidungsstrukturen zu ermöglichen. Trotz der Insellage und dem bundesweit zu verzeichnendem Ärztemangel, ist es gelungen hier eine stabile ärztliche Besetzung vorzuhalten. Die Kooperation der Ärzteschaft untereinander ist derzeit sehr stabil. Das Personal wurde reduziert und ist, wie das von der BDO (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) erstattete Gutachten ausweist, nicht mehr reduzierbar.
Nur durch die Bereitschaft und Flexibilität der Mitarbeiter kann die Versorgung sichergestellt werden. Das Gutachten weisst aus, dass in allen Bereichen dafür gesorgt wurde, die Strukturen schlank und effizient zu halten.

In der Diskussion wurde offensichtlich, wie schwierig die gesetzlichen Rahmenbedingungen für kleine Krankenhäuser geworden sind und dass Veränderungen nicht lokal umgesetzt werden können, ohne die Kostenträger und politisch Verantwortlichen mit ins Boot zu holen.

Erst in den letzten Wochen haben die Krankenkassen ihre aktive Mitarbeit zur Sicherung des Krankenhauses zugesagt und diese Aussage mit Zuschüssen für die Jahre 2012 und 2013 unterlegt. Bis dahin war das auslaufende Jahr von großer Unsicherheit geprägt. Nunmehr gibt es ein klares Bekenntnis, am Erhalt des Norderneyer Krankenhauses mitwirken zu wollen.

Die Forderung der Verwaltungsauschußmitglieder nach weiteren strukturellen Veränderungen gerade im verlustträchtigen Krankenhausbereich, steht dabei noch im Raum. Das Bemühen im schwierigen Tagesgeschäft und die erhebliche Unterstützung des Fördervereins wird in jeder Hinsicht anerkannt. Von den Komunalpolitikern vermisste weitere konzeptionelle Ansätze können aufgrund der existenzsichernden Förderzusagen nunmehr erarbeitet werden.

Für die Jahre 2012 und 2013 werden Stadt und Staatsbad sich mit einem Zuschuss an der Verlustabdeckung beteiligen. Dieser wird sich voraussichtlich insgesamt auf 300.000 € im Jahr belaufen.

In den nächsten Tagen wird es eine detaillierte Abstimmung mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geben. Auch wurde vereinbart, dass sich die jeweiligen Finanzabteilungen des Krankenhauses und der Stadt zukünftig regelmäßig, monatlich, austauschen, damit  die Kommune stärker involviert wird.

Der Bürgermeister und der Kurdirektor werden je einen Sitz im Beirat des Krankenhauses bekommen. Die konstituierende Sitzung ist in der 1. Dezemberhälfte geplant.